Die Blätter an den Bäumen verabschieden sich im schnellen Schritt, die Temperaturen sind merklich niedriger als noch vor einigen Wochen und die Dunkelheit fängt uns wieder viel eher ein. Dies sind alles Zeichen für den Herbst. Der Herbst hat aber viele schöne Seiten zu bieten, nicht nur für uns Läufer. Im Herbst fliegen die Drachen besonders schön, Pilze gibt es reichhaltig und es wird wieder ruhiger in den Wäldern; es kehrt Ruhe ein. Schönwettersportler verschwinden in der warmen Wohnung und kommen erst im nächsten Frühjahr langsam wieder raus. Es gibt viele andere tolle Laufveranstaltungen, die durch die herbstliche Pracht im Wald, Parks oder Städten führen. Laufen im Herbst macht einfach Spaß, genau wie zu jeder anderen Jahreszeit.
Neben der Schönheit und dem Schauspiel der Natur, gibt es einige Dinge, auf die beim Laufen im Herbst geachtet werden sollte, damit man diese schöne Jahreszeit gesund und unverletzt übersteht. Wer im Oktober den letzten Laufwettkampf oder die letzten Hauptwettkämpfe bestritten hat, darf sich und dem eigenen Körper etwas Ruhe von der langen Saison gönnen. Die Akkus sind leer, einfach mal Dinge machen, die vielleicht in den letzten Monaten zu kurz kamen. Schwimmen, Wandern, ins Kino gehen oder auch mal Sündigen – mit so „schlechten“ Dingen wie Pizza und anderen herzhaften Leckereien. Aber nicht übertreiben…
Es gilt, mit viel Ruhe die alte Laufsaison zu analysieren, sich an die schönen Lauferlebnisse zu erinnern und stolz darauf zu sein, was man alles geschafft hat. Leider neigt der Mensch oft dazu, nur die negativen Dinge zu sehen, dabei ist es viel wichtiger, die positiven Dinge zu filtern und sich daran zu erfreuen. Ich bin der Meinung, man sollte sich viel mehr an den positiven Dingen aufbauen, als die negativen Erlebnisse zum Hauptthema zu machen.
Laufen im Herbst
Das Lauftraining im Herbst kann ganz unterschiedlich sein, da die Voraussetzungen von Läufer zu Läufer anders sind. Wer im September schon mit der alten Laufsaison abgeschlossen hat, kann Mitte Oktober langsam mit der Vorbereitung für das nächste Jahr beginnen. Andere wiederum pausieren bis November oder Dezember. Entscheidend sind auch die Ziele für die neue Laufsaison, je zeitiger ein Hauptwettbewerb, um so eher sollte mit der Vorbereitung begonnen werden. Wichtig ist es, an den Grundlagen zu arbeiten, einige lockere Läufe, alternatives Training und vor allem Kraft-und Stabilisierungsübungen. Gerade das Krafttraining wird von Läufern sehr gern stiefmütterlich behandelt. Eine gesunde Rumpfmuskulatur hilft uns aber beschwerdefrei über die nächste Saison und ist ein Faktor für gute Leistungen. Daneben eigenen sich auch alternative Sportarten, eben alles was Spaß macht und dienlich für die Fitness ist.
Beim Laufen im Herbst muss auf die richtige Laufkleidung geachtet werden, was gerade nach einem warmen Sommer und angenehmen Herbstanfang nicht immer einfach ist. Die Laufbekleidung sollte sich den Temperaturen anpassen. Aber auch hier gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Denn es gibt Läuferinnen und Läufer, die es mit der Bekleidung gleich zu gut meinen, viel zu viel anziehen und schon nach 500 Metern schwitzen und mit rotem Kopf durch die Natur stapfen. Ich habe gute Erfahrung mit der Faustregel gemacht: Zu Trainingsbeginn leicht frieren, dann ist die Laufkleidung genau richtig gewählt.
Neben der Laufbekleidung gilt beim Laufen im Herbst, sehen und gesehen zu werden. Laufen in der Dunkelheit wird für viele Läufer zum großen Thema. Reflektoren, spezielle Stirnlampen und helle Laufbekleidung helfen dabei. Auch im Wald gibt es das eine oder andere Hindernis zu bewältigen. Unter dem Laub können sich kleine Stolperfallen verstecken, die schnell zu Verletzungen führen.
Schlechtes Laufwetter gibt es nicht und schlechte Jahreszeiten auch nicht. Warum Menschen überhaupt Kraft opfern, um über schlechtes Wetter zu diskutieren, wird wohl immer ein Geheimnis für mich bleiben. Jede Jahreszeit hat seinen eigenen Reiz und setzt wiederum Reize für Körper und Geist.
Laufen im Herbst: Zwei Vorzüge
Es ist wieder ruhiger und besinnlicher auf den Wegen und so kann die Ruhe und manchmal sogar die Einsamkeit genossen werden.
Es kann wieder zu jeder Tageszeit gelaufen werden, was im Sommer vernünftiger Weise nicht immer zu empfehlen ist.
Allgemeine Tipps
- Nicht gleich den Körper wie ein Päckchen verpacken, nur weil die Temperaturen etwas sinken.
- Bei Regenwetter darauf achten, dass die Laufsachen nach dem Lauf sofort vom Leib kommen und gewechselt werden.
- Nicht gleich nach einem Lauf bei kühleren Temperaturen unter die Dusche springen, sondern dem Körper erst mal eine kleine Verschnaufpause gönnen.
- Früh und abends ist es anzuraten, Laufbekleidung zu benutzen, welche mit genügend Reflektoren versehen ist.
- Wie auch zu jeder anderen Jahreszeit bei der Ernährung auf viel Vitamine achten, um bösen Erregern den Weg in den Körper zu erschweren.
- Bei Herbststürmen den Park oder Wald auch mal meiden, denn so ein Ast auf dem Kopf ist auch nicht gerade ein Kindergeburtstag.
Motivation
Die größte Lauf-Motivation ist doch die Natur zu erleben und zu spüren. Nach einem Lauf ist es besonders entspannend, mit ruhigem Gewissen den Körper Ruhe auf der Couch zu gönnen. Das Wissen, wenn ich im Herbst vernünftig mit Bedacht laufe, auch das nächste Jahr ein schönes Laufjahr wird.
Laufen im Herbst: Ausreden
Ausreden werden nicht akzeptiert und deshalb wünsche ich allen ein wundervolles Erleben beim Laufen im Herbst mit allen seinen Facetten.