Ja, es gibt Läufer, für die es nichts Schöneres als lange Läufe gibt. Aber es kann schon mal einiges an Überwindung kosten, auf eine lange Laufstrecke im Training zu gehen. Gründe können die nicht vorhandene Lust, schlechtes Wetter oder auch mal Bequemlichkeit sein. Wer nach Trainingsplan trainiert und ein bestimmtes Laufziel im Visier hat, wie Halbmarathon, Marathon oder einen Ultralauf, muss solche Situationen überwinden und meistern. Ich möchte mit dem heutigen Beitrag den langen Lauf nicht großartig definieren. Der eine Läufer hat mit 10 Kilometern schon sein Limit erreicht und der nächste braucht für ein großes Vorhaben 50 Kilometer. Wie kann man sich dazu motivieren, oder was kann anders gemacht werden?
Aus eigenem Erleben kenne ich die Tage, an denen es nicht ganz so geschmeidig und mit Lust läuft. Zugegeben, diese Tage gibt es nicht häufig, aber es gibt sie. Auch bin ich immer wieder bedacht, Abwechslung ins regelmäßige Lauftraining zu bringen. Das können ungewohnte Streckenführungen sein oder Wege, die nicht täglich auf meinem Laufplan stehen. Dazu sollte man gerade in der Vorbereitung auf größere Events darauf achten, die eigene Familie nicht zu vernachlässigen. Da habe ich einen guten Kompromiss für mich gefunden. Zum Beispiel: Wenn wir Verwandte besuchen, die von meinem Heimatort nicht zu weit entfernt wohnen und die Strecke in meine Trainingsplanung passt, dann laufe ich eine Distanz hin oder zurück. Oder ich absolviere beides im Laufschritt, also Hin- und Rückweg. So muss auf einen Besuch nicht verzichtet und das Lauftraining kann unproblematisch integriert werden. Die Familie fährt die Strecke mit dem Auto oder begleitet mich mit dem Fahrrad. So haben alle was davon.
Der lange Lauf von A nach B
Eine interessante und wirklich gute Idee, die ich immer mal wieder von anderen Läufern höre, ist, dass man mit dem Zug oder dem Bus in eine andere Stadt, Dorf fährt. Von dort wird dann wieder an den Wohnort gelaufen. So kommt man nicht in die Versuchung, den langen Lauf vorzeitig abzubrechen, und man ist schon fast gezwungen, kritische Phasen im Training zu meistern. Damit werden gleich die eigene Willenskraft und mentale Stärke geschult.
Natürlich sollte die Strecke vorher abschätzbar sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, plant vorher die Route genau und weiß schon im Vorfeld, wo es genau lang geht beim langen Lauf. Dank der heutigen GPS-Technik stellt dies kein großes Problem mehr dar. Die eher abenteurlustigen Läufer machen es ohne Streckenplanung, einfach raus aus dem Bus oder Zug und dann los. Als Orientierung können Ortsschilder und markante Punkte im Gelände dienen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das die Läufe sind, bei denen es viel zu erleben und zu entdecken gibt. Manchmal durchläuft man Orte, die bisher unbekannt waren und die von Heimatort überhaupt nicht weit entfernt sind. Aber man muss sich auf so eine Art von Abenteuer im Training einlassen können. Dies ist sicherlich nicht jedermanns Sache.
Hilfreich für solche Touren ist auf alle Fälle die Mitnahme von etwas Kleingeld, einem Snack und etwas zu trinken. Dank modernster Laufrucksäcke sollte dies kein Problem mehr darstellen. Und wenn es mal schief gehen sollte, kann ein Handy gute Dienste leisten.
Habt Ihr diese Art des langen Laufes schon einmal probiert? Oder welche anderen Ideen habt Ihr noch?