Ich habe den Eindruck, dass das Wort Laufpause für einige Läufer eher einem Schreckgespenst nahekommt. Man könnte ja durch eine Trainingspause langsamer werden oder noch schlimmer, gleich das Laufen, Rennen oder Joggen verlernen. Viele Wissen zwar, dass Pausen wichtig sind, aber genauso viele können sich nicht dazu durchringen, diese Laufpause einzuhalten und einfach mal nichts zu machen. Gerade zum Ende einer Laufsaison ist es jedoch wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und auszuspannen. Lasst die letzte Laufsaison Revue passieren und freut Euch schon auf die nächsten läuferischen Vorhaben.
Wer eine Laupause macht, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. Ganz im Gegenteil: Euer Körper wird es Euch danken. Macht einfach mal Dinge, die das ganze Jahr über liegen geblieben sind. Kümmert Euch um andere Hobbys oder probiert alternative Sportarten aus. Vieles ist möglich. Manch ein Laufverrückter war fast jedes Wochenende unterwegs, also wäre es vielleicht an der Zeit, sich um Frau, Kinder und Familie zu kümmern. Aber nur dann, wenn diese nicht schon das Weite gesucht haben. Vielleicht hat manch ein Kind schon den Namen seiner Mutter oder seines Vaters vergessen. Gut, das ist jetzt vielleicht etwas überspitzt. Was ich damit aber sagen möchte, kümmert Euch um die Familie und Freunde, denn es gibt noch mehr als den Sport.
Vor einer ganzen Weile habe ich mich mal mit einem Ultraläufer über die Thematik Laufpause unterhalten, und dieser hatte eine sehr interessante Herangehensweise: Was ich mache, mache ich extrem. Dies bedeutete bei ihm, wenn er sich in der Laufsaison befindet und auf gewisse Laufwettkämpfe vorbereitet, dann gibt es kaum was anderes für ihn. Es arbeitet akribisch auf sein Laufziel hin, achtet auf seine Ernährung, den Schlaf und natürlich auf das Lauftraining. Nichts wird dem Zufall überlassen. Er sagte selbst, für die Familie sind solche Phasen nicht einfach, aber sie akzeptieren es mehr oder weniger. Kurz und knapp – außerhalb der Lauferei gibt es nicht viel anderes. Nach einer Saison macht er eine Laufpause und lässt es richtig krachen. Alles natürlich ganz extrem. Essen, was unter die Finger kommt und feiern, als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Er meinte, es muss mir sprichwörtlich wieder aus den Ohren rauskommen. Der ganze Ansatz klingt im ersten Moment schon verrückt, aber ich finde es auch interessant, wie einzelne Sportler sich Kraft für die neue Laufsaison holen. Denn eine Angst müssen wir auf alle Fälle nicht haben in der Laufpause: Wir werden wegen 4 Wochen Pause das Laufen nicht verlernen.
Laufpause
Ich betrachte eine Laufpause als wichtig, um im Kopf wieder frei zu werden und richtig Bock auf das Laufen zu bekommen. Kennt Ihr das Gefühl, wenn man sich kaum noch halten kann und die Füße schon wie bei einem wilden Pferd scharren? Ihr wollt los und endlich wieder die Laufstrecke unsicher machen. Dafür finde ich die Pause ganz nützlich. Weiterhin können nach einer Laufsaison durch eine Laufpause kleinere oder größere Verletzungen versorgt werden. Und darüber hinaus sind Muskulatur, Knochen, Sehnen und Bänder nicht böse, wenn sie mal einige Zeit ruhen dürfen.
Wer seinen Körper nie zur Ruhe kommen lässt und von Saison zu Saison hetzt, kann sich in die Gefahr eines Übertrainings bringen. Spätestens dann ist Schluss mit lustig, und es kann sehr lange dauern, bis Ihr wieder Spaß und Freude am Laufen findet. Kurz und knapp gesagt: Tankt einfach mal 3-4 Wochen auf, und dann kann es an neue Laufabenteuer gehen.
Wie haltet Ihr es mit Laufpausen? Macht Ihr überhaupt eine Laufpause, und welchen Sinn seht Ihr in einer Pause?